Das Vorhaben Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) etabliert am Standort Annaberg-Buchholz ein Zentrum für Forschung, Entwicklung, Erprobung und Befähigung zur Zulassung im Innovationsfeld Intelligenter Schienenverkehr (Smart Rail).
Das Innovationsfeld Smart Rail adressiert mindestens drei globale Mega-Trends: Urbanisierung, Ökologisierung und Digitalisierung. Innovationen auf diesem Feld haben das Potenzial, einen großen Beitrag für nachhaltige Mobilität und zugleich für wirtschaftlichen Erfolg aller in der Wertschöpfungskette des Schienenverkehrs beteiligten Unternehmen im In- und Ausland zu leisten. Allerdings ist die Realisierung der vielfältigen Innovationsmöglichkeiten angesichts der Besonderheiten des Schienenverkehrs (Langlebigkeit der Systeme, Zulassungsfragen etc.) und der ausgeprägten Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit besonders herausfordernd.
Zur Förderung und Realisierung von Innovationen in diesem Feld greift das Vorhaben zum einen auf eine spezifische Infrastruktur mit Alleinstellungscharakter zurück: Das erste digitale Stellwerk Europas am Standort und die Verfügbarkeit der topographisch anspruchsvollen (Test-)Strecke Annaberg-Buchholz–Schwarzenberg. Hinzu kommen eine erfolgreiche Projekthistorie und eine Vielzahl potenzieller Netzwerkpartner. Gemeinsam bilden sie die Basis für die Einrichtung eines „digitalen Testfeldes Erzgebirge“, unter Nutzung der Bahninfrastruktur der Erzgebirgsbahn und die angestrebte Entwicklung hin zu einem führenden Zentrum für Forschung, Entwicklung, Erprobung und Befähigung zur Zulassung für den Schienenverkehr der Zukunft.
Zum anderen verknüpft das Vorhaben viele Akteure mit unterschiedlichen Kompetenzen zu einem Netzwerk: In verschiedenen Technologiefeldern arbeiten regionale KMU, Start-ups, große Unternehmen, regionale und überregionale Forschungseinrichtungen sowie Kommunen zusammen. Das Netzwerk ermöglicht interdisziplinäre, offene, durch vertrauensvolle, faire Zusammenarbeit geprägte und agile Innovationsprozesse. Große Unternehmen und Forschungseinrichtungen profitieren von der Infrastruktur des „digitalen Testfeldes Erzgebirge“ und der Agilität der KMU und Start-ups. Sie bereichern die Region, indem sie deren Akteuren den Zugang zu exzellenten Forschungs-, Entwicklungs- und Marktkompetenzen eröffnen.
Damit entsteht eine neue Qualität eines regionalen Innovationssystems – welches zunächst im Innovationsfeld Smart Rail und perspektivisch in weiteren Feldern einen entscheidenden Beitrag zu einem erfolgreichen regionalen Wandel leisten kann.
Zusammenfassend verfolgt das Bündnis „Smart Rail Connectivity Campus“ die folgende Vision beim Aufbau des Forschungscampus für 2030:
- ein führender europäischer Entwicklungs-, Prototypen- und Erprobungsstandort in Sachsen,
- sächsisches Innovationssystem: lebendiges, offenes Netzwerk, komplementäre Kompetenzen,
- Lösungen für Mobilität in Sachsen,
- Pilotmodell für Transfer in die sächsische Wirtschaft,
- positive wirtschaftliche Effekte für den Freistaat,
- regionaler Leuchtturm und Identifikationsanker für Wirtschaft und Bürger des Freistaats,
- gesteigerte Attraktivität der TU Chemnitz und des Wissenschaftsstandorts Sachsen.
Primäres Ziel des Bündnisses ist es, Innovationen im Feld der digitalen Vernetzung und Kommunikation im Schienenverkehr zu initiieren und zu befördern, die vor allem schrittweise das automatisierte Fahren auf der Schiene und die Integration des Bahnverkehrs in multimodal vernetzte Mobilitätsangebote ermöglichen. Diese Innovationen haben das Potenzial, einen großen Beitrag für nachhaltige Mobilität und für wirtschaftlichen Erfolg aller in der Wertschöpfungskette des Schienenverkehrs beteiligten Unternehmen zu leisten. Allerdings ist die Realisierung der vielfältigen Innovationsmöglichkeiten angesichts der Besonderheiten des Schienenverkehrs (Langlebigkeit der Systeme, Zulassungsfragen etc.) und der ausgeprägten Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit besonders herausfordernd. Eine Voraussetzung ist daher die Vernetzung und Zusammenarbeit aller am Innovationsfeld beteiligten Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft. Langfristig soll dazu ein Forschungs- und Entwicklungscampus in Annaberg-Buchholz mit universitärem Hintergrund etabliert werden, um bahntechnische Erfindungen erforschen, entwickeln, testen, weiterentwickeln und auf den Markt bringen zu können. Dadurch sollen zum einen das wissenschaftliche und wirtschaftliche Potenzial und die entsprechende Reputation der Region insgesamt sowie zum anderen die F&E-Kompetenzen und -Kapazitäten regionaler KMU gestärkt werden, was wiederum als Inkubator für Ausgründungen in diesem Themenfeld dienen kann.
Unter Nutzung der spezifischen Potenziale der Region zielt das Vorhaben Smart Rail Connectivity Campus auf die Entwicklung und Umsetzung eines modernen, zukunftsfähigen und nachhaltigen Schienenverkehrs ab. Die Bahntechnik wird als ein bedeutendes Innovationsfeld angesehen, in dem ein Grundstein für eine erfolgreiche Initiierung und Bewältigung des notwendigen industriellen Wandlungsprozesses in der Region Chemnitz-Erzgebirge gelegt werden soll. Das Innovationsfeld besteht aus den in der Abbildungen dargestellten Bereiche und Themen.
Am Smart Rail Connectivity Campus liegt der Fokus auf der anwendungsnahen Forschung, um spezifische praxisrelevante Problemstellungen im Praxis- und/oder Forschungsverbund zeitnah zu lösen. Zum andern wird grundlagenorientiert für die mittel- und langfristige Entwicklung und Wegbereitung verfahrensseitiger und technologischer Innovationen geforscht. Dabei betreffen die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mehrere hoch relevante Technologiesegmente.
Bildquellen:
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